Orchidee ins Orchitop umtopfen in 7 Schritten

Nachdem Simone uns im letzten Beitrag erklärt hat, worauf es beim Umtopfen von Catasetum-Orchideen ankommt, möchte ich euch heute im Detail zeigen, wie ihr eure Orchideen in sieben Schritten in ein Orchitop (Affiliate-Link*) umtopft.

Natürlich funktioniert die Anleitung zu 99 % auch für andere Töpfe, wie zum Beispiel die gängigen durchsichtigen Plastiktöpfe, in denen die meisten Orchideen verkauft werden. Also auch wenn ihr kein Orchitop habt: gerne weiterlesen!

Und wenn ihr euch gerade fragt, was ein Orchitop genau ist, schaut euch die Bilder im Beitrag an und lest meine Erklärung ganz am Ende. Dann solltet ihr voll informiert darüber sein.

Eine Orchidee ins Orchitop umtopfen: So gehts!

Meine liebe Freundin Susen hat schon seit einigen Jahren Orchideen. Nun kam sie durch meine Seite Orchideenfans.de auf die Idee, ihre Orchideen in Orchitope umzutopfen.

Mein erster Gedanke: Hey, daraus können wir doch eine kleine Beitragsserie rund ums Umtopfen ins Orchitop machen?! Gesagt, getan! Susen, das Orchitop und ich nehmen euch in sieben Schritten mit auf die Reise einer Orchidee in ihr neues Zuhause. 😊

Schritt 1: Vorbereitungen zum Umtopfen ins Orchitop

Damit das Umtopfen leicht von der Hand geht, lasse deine Orchidee zuallererst ausgiebig baden. Dadurch werden die Wurzeln weich und elastisch. Sie lassen sich so später viel leichter vom alten Substrat befreien.

Während sie badet, kannst du schon einmal alles zusammen suchen, was du zum Umtopfen brauchst. Das wäre:

✅ ein Orchitop in passender Größe (in diesem Fall Größe M),

✅ ein scharfes Messer oder eine scharfe Schere,

✅ frisches Orchideensubstrat,

✅ und Papier, zum Beispiel eine alte Zeitung als Unterlage.

Hast du alles beisammen und bereitgestellt, kannst du deine Orchidee aus dem Wasserbad holen und aus ihrem alten Topf befreien.

Gehe dabei so behutsam wie möglich vor, um die Wurzeln nicht zu verletzen oder gar abzubrechen.

Sollte doch eine in Mitleidenschaft gezogen werden, bestäube die verletzte Stelle wenn möglich mit etwas hochwertigem Zimt. Dieser wirkt antibakteriell und schützt so vor Infektionen.

Anzeige

COMPO SANA Orchideenerde mit 8 Wochen Dünger für alle Orchideenarten, Blumenerde, Kultursubstrat aus Pinienrinde, 10 Liter, Braun

Price: 9,99 € (1,00 € / l)

9 used & new available from 7,19 € (0,72 € / l)

Seramis Spezial-Substrat für Orchideen, 7 l – Orchideensubstrat mit Tongranulat und Pinienrinde zur idealen Sauerstoff- und Nährstoffversorgung

Price: 10,49 € (1,50 € / l)

6 used & new available from 10,49 € (1,50 € / l)

Schritt 2: Altes Substrat entfernen

Hast du den ersten Schritt erledigt, sollte jetzt die Orchidee samt altem Substrat ohne Topf vor dir liegen. Nun geht es daran, das Substrat vorsichtig von den Wurzeln zu befreien, damit du die Orchidee anschließend in neues Substrat einsetzen kannst. ☝️

Wieso ist frisches Substrat alle paar Jahre notwendig? Mit der Zeit zersetzen winzig kleine und mit bloßem Augen nicht sichtbare Mikroorganismen das Orchideensubstrat. Dadurch wird es zum einen feiner, was die Luftzirkulation herabsetzt.

Zum anderen sammeln sich im Substrat auch Nährstoffe / Mineralien / Salze aus dem Wasser und dem Orchideendünger an.

Da Orchideenwurzeln empfindlich sowohl gegenüber Sauerstoffmangel als auch gegenüber Salzen sind, lohnt es sich, das Substrat etwa alle zwei bis drei Jahre auszuwechseln, um Problemen mit den Wurzeln vorzubeugen. 💪

Du wirst merken, dass sich einige Wurzeln nur schwer und mit Mühe von ihrem Substrat lösen lassen. Das liegt daran, dass Orchideen sich an ihrem Naturstandort mit den Wurzeln sehr fest am jeweiligen Untergrund festhalten müssen, um nicht einfach fortgeweht oder bei Regen fortgeschwemmt zu werden.

Und so verankern sie sich auch unter Kulturbedingungen fest im Substrat. Sie können ja nicht wissen, dass ihnen hier zumindest in dieser Hinsicht kaum Gefahr droht. 😄

Gehe also behutsam vor. Sollte sich ein Substratstückchen einfach nicht lösen wollen, ist es auch nicht schlimm, wenn du es an der Wurzel belässt.

Der Großteil des alten Substrats sollte aber am Ende entfernt sein und die Orchidee sollte wurzelnackt vor dir liegen.

Schritt 3: Abgestorbene Wurzeln abschneiden

Für diesen Schritt benötigst du das bereitgelegte scharfe Schneidwerkzeug, zum Beispiel ein Messer oder eine Schere. 🔪

Schau dir die nun freigelegten Wurzeln deiner Orchidee genau an. Alle Wurzelteile, die braun und matschig aussehen oder komplett vertrocknet sind, kannst du wegschneiden. ✂

Am Ende sollten nur noch die Wurzeln übrig bleiben, die vital und gesund sind, also prall und sattgrün aussehen. 💪

Solltest du versehentlich gesunde Wurzeln verletzt haben, pudere die Schnittstellen mit etwas hochwertigem Zimtpulver ein. Es wirkt antibakteriell und kann so Infektionen vermeiden, die über offene Wunden eingetragen werden können. 🩹

Hast du noch Fragen zu diesem Schritt? Stelle sie mir gerne in die Kommentare. 👇

Schritt 4: Substrat einfüllen

Dieser Schritt ist an sich schnell erledigt. Die Herausforderung ist es hierbei lediglich, im Vorfeld ein gutes Orchideensubstrat gekauft oder selbst gemischt zu haben.

Für das Orchitop hat sich bei mir als Substrat für Phalaenopsis-Orchideen wie die auf den Bildern der Umtopf-Reihe ein Mix aus gröberer Rinde und Tongranulat bewährt, so wie es vom Hersteller auch empfohlen wird. 🧐

 Anzeige

meindekoartikel 10 Orchideentöpfe Ø14,5cm aus Kunststoff transparent (Ø 14,5 cm x Höhe 12,5 cm)

Price: 9,99 €

1 used & new available from 9,99 €

meindekoartikel 12 Orchideentöpfe Pflanztöpfe zum Züchten und Pflegen von Orchideen aus Kunststoff - transparent (Ø 14,5cm x Höhe 12cm)

Price: 16,99 €

1 used & new available from 16,99 €

CVERY 4Pcs Klar Blumentopf Orchideen Topf mit Atmungsaktiv Loch Geschlitzt, Plastik Pflanzgefäß Behälter für Garten Desktop Dekor - Wie Bild Show, 12cm

Price: 18,08 €

2 used & new available from 18,08 €

Du kannst entweder die einzelnen Bestandteilen einkaufen und sie selber mischen oder fertiges Substrat mit den genannten Bestandteilen im Gartencenter oder Fachhandel bzw. direkt bei den Orchideenhändler:innen oder im Orchitop-Onlineshop einkaufen. 🛒

Vom fertig gemischten Substrat gibst du dann einfach so viel auf den Boden des Orchitops, dass er gut bedeckt ist.

Schritt 5: Die Orchidee ins Orchitop setzen

Nachdem du im letzten Schritt eine Schicht geeignetes Substrat in das Orchitop gefüllt hast, folgt das Einsetzen deiner frisch von kaputten Wurzeln befreiten Orchidee. 💪

Wenn du viel Wurzelmasse hast, bekommst du die Orchidee am leichtesten ins Orchitop, indem du die Wurzeln langsam und unter Drehbewegungen in den Topf eindrehst. 👌

Bei wenigen Wurzeln kannst du die Pflanze einfach in die Mitte des Orchitops halten und weiter Substrat auffüllen. Das machst du erst einmal so lange, bis die Pflanze fest im Orchitop sitzt und nicht mehr nach rechts und links kippt. 🪴

Der Stammansatz, also der Teil der Orchidee, an dem die Blätter beginnen, sollte dabei von der Höhe her ein wenig unterhalb des Topfrandes sitzen und nicht mit ins Substrat eingebuddelt werden. 📏

Wenn die Orchidee nicht mehr kippt, ist dieser Schritt geschafft. Hast du Fragen? Schreibe sie mir gerne in die Kommentare. 👇

Schritt 6: Substrat auffüllen

Die Orchidee sitzt nun halbwegs fest im Topf, du hast auch schon eine gewisse Menge Orchideensubstrat eingefüllt. Aber da geht noch was!

Das Ziel ist es nun, die verbliebenen Lücken mit Orchideensubstrat zu füllen, so dass die Wurzeln überall im Topf die Möglichkeit haben, an Substratteilchen feszuwachsen.

Und auch für den Kapillareffekt, also der Tatsache, dass das Wasser von unten aus dem Untersetzer nach oben gesaugt werden soll, ist eine gute Verteilung des Substrats im Topf vorteilhaft.

Bei mir hat es sich, übrigens auch bei anderen Töpfen, bewährt, wie folgt vorzugehen: Gebe immer wieder ein wenig von dem Substrat oben auf die Wurzeln und klopfe dann ganz leicht mit dem Topf auf einen Tisch oder eine andere robuste Unterlage.

Durch das Klopfen rutschen die Substratteilchen Stück für Stück nach unten durch und verteilen sich um die Wurzeln herum.

Den Erfolg solltest du daran sehen, dass das Substrat oben immer wieder absackt und du es neu auffüllen kannst. Das machst du so lange, bis dieser Effekt nicht mehr eintritt und sich durch das Klopfen nichts mehr tut.

Am Ende sollten oben alle Wurzeln von Substrat bedeckt sein und die Orchidee nur noch mit dem Stamm aufwärts aus dem Substrat schauen.

Nun bist du fast fertig mit der Aktion „Orchidee umtopfen ins Orchitop“. Im nächsten Absatz verrate ich dir noch, wo du deine Orchidee nun am besten hinstellst und wie du sie im Orchitop wässern kannst.

Schritt 7: Die Orchidee zurück an ihren Platz stellen

Nachdem du nun das Substrat so weit aufgefüllt hast, dass alle Zwischenräume im Topf zwischen den Wurzeln gut gefüllt sind, kannst du deine frisch umgetopfte Orchidee wieder an ihren alten Platz zurückstellen und den Untersetzer auch gleich schon das erste Mal bis zum Rand mit Wasser füllen. 💦

Vorausgesetzt, ihr hat es an ihrem Platz bisher gefallen, wird das auch weiterhin so sein. Wie du das ideale Orchideenfenster findest, verrate ich dir übrigens an anderer Stelle.

Allerdings sitzt sie jetzt in einem deutlich luftigeren Topf. Beobachte deshalb in der ersten Zeit genau, wie schnell das Wasser aus dem Orchitop bei deiner Orchidee verbraucht ist und wann du wieder Wässern musst. 🧐

Auch beim Orchitop gibt das Gewicht des Topfes einen guten Anhaltspunkt, wieviel Wasser noch im Substrat gespeichert ist. Also Topf anheben. Ist er ganz leicht, ist es Zeit für Wasser.

Du kannst deine Orchidee im Orchitop entweder von unten über den Untersetzer gießen. Das ist meine favorisierte Methode, weil es so schön einfach ist. Oder aber du lässt von oben Wasser hineinlaufen, bis der Untersetzer voll ist. 🪴

Die Orchidee im Orchitop zu tauchen geht an sich auch, nur schwemmt natürlich durch die Lücken und über die Oberfläche schneller Substrat weg. Probiere es einfach einmal aus und schaue für dich, mit welcher Variante du am besten klarkommst. 👐

Die Orchidee 6 Wochen nach dem Umtopfen ins Orchitop

Auf den folgenden drei Bildern siehst du das Wurzelwachstum der Orchideen sechs Wochen nach dem Umtopfen ins Orchitop.

Die Wurzeln suchen sich oberhalb des Substrates sowie in den Lücken ihren Weg ins Freie oder auch gerne mal nach unten in den Untersetzer, also zu ihrer Wasserquelle.

Das war meine Orchitop-Umtopf-Reihe. Wie hat sie dir gefallen? Konntest du ein paar Tipps mitnehmen? Was hat dir gefehlt? Und zu welchem Thema wünschst du dir ebenfalls eine solche ausführliche Bearbeitung? Schreibe es mir gerne in die Kommentare. 👇

Ergänzung: Was ist ein Orchitop?

Auf Instagram wurde ich anlässlich meines ersten Posts zur Reihe „Orchideen umtopfen ins Orchideen“ berechtigterweise gefragt, was denn überhaupt ein Orchitop (Affiliate-Link*) sei und welche Vorteile es für die Orchideen hat. ❓

Die Infos möchte heute gleich nachliefern, damit jeder und jede von euch die Reihe ohne Fragezeichen vor dem Gesicht weiter verfolgen kann. ❗

Ein spezieller Orchideentopf

Das Orchitop ist ein spezieller Topf für Orchideen. Er ersetzt die herkömmlichen, durchsichtigen Plastiktöpfe, in denen Orchideen für gewöhnlich verkauft werden. Auch einen extra Übertopf macht das Orchitop obsolet. 🪴

Das besondere am patentierten Orchitop-System ist, dass es keine durchgängige Aussenwand hat, sondern aus mehreren einzelnen Stäben beziehungsweise Platten besteht.

Die Lücken, die dadurch entstehen, geben dem Orchitop zum einen die Eigenschaft, dass das Substrat schneller und besser durchlüftet wird. Dadurch trocknet es nach dem Wässern auch schneller wieder ab. 🌬

Frei nach dem Motto „Freiheit für die Wurzel!“

Für die Wurzeln der Orchideen, die ja an ihren Naturstandorten oft als Epiphyten, also Aufsitzer zum Beispiel auf Bäumen wachsen, kommen diese Bedingungen dem, was sie kennen und mögen, besonders nahe.

Auch die Freiheit, die sie beim Wachsen haben, ist deutlich größer, denn sie können beispielsweise durch die Lücken hindurch wachsen.

Die Wurzeln bekommen durch die offene Struktur und die Lücken darüber hinaus mehr Licht und können besser Photosynthese treiben, welche die Pflanze mit Energie und uns mit Sauerstoff versorgt. 🔋

Der im Set erhältliche, passende Untersetzer macht das Orchitop auch zum Bewässern einfach. Du kannst die Orchidee entweder von oben Wässern oder den Untersetzer bis zur Kante mit Wasser füllen.

Egal wie du wässerst, mit dem Orchitop (Affiliate-Link*) ist ein Überwässern und damit der häufigste Pflegefehler bei Orchideen so gut wie ausgeschlossen. 💧

Insgesamt ahmt das Orchitop also die natürlichen Bedingungen der Orchidee an ihrem Naturstandort nach und erleichtert so ihre Kultur. 💪

Sind noch Fragen zum Orchitop offen geblieben? Dann stelle sie mir gerne direkt in die Kommentare.

Copyright für alle Fotos im Beitrag: Susen B.

Du magst meinen Blog und möchtest keinen Beitrag von mir mehr verpassen?

Dann freue ich mich, wenn du meine Beiträge abonnierst! Trage dafür einfach rechts neben bzw. unter dem Beitrag deine E-Mail-Adresse ein und bestätige deine Anmeldung. Du bekommst dann immer sofort eine E-Mail, sobald ein neuer Beitrag online geht!

Folge mir gerne auch auf Facebook, Instagram, Pinterest und YouTube und abonniere meinen Newsletter!

Unterstütze mich für noch mehr hochwertigen Orchideencontent

Du magst meine Seite und möchtest mich und das Projekt Orchideenfans unterstützen?

Dann darfst du das sehr gerne ab 3 € pro Monat via Steady** tun!

** Steady hilft mir als freiberufliche Texterin dabei, einen kleinen Obulus für meine Arbeit zu erhalten – und trotzdem unabhängig zu bleiben. Der Schlüssel dafür sind Mitgliedschaften.

* Es handelt sich um einen Affiliate-Link, das heißt, wenn du auf der verlinkten Website etwas kaufst, erhalte ich eine Provision. Dies hat keinerlei Einfluss darauf, wie ich ein Produkt oder einen Anbieter bewerte. Ich empfehle nur Produkte bzw. Anbieter, hinter denen ich auch wirklich stehe.