Hallo und herzlich willkommen, … diesmal aber nicht bei den Orchideen am Fenster! Ich bin Simone und möchte heute mit Euch meine Lieblingsorchidee umtopfen, eine Catasetum.
Deine Lektionen
Los geht`s
Dafür habe ich mir die Catasetum pileatum green/gold ausgesucht, eine starke und wuchsfreudige Pflanze. Extra für Jessica und ihren Blog werde ich heute aber nicht wie üblich in die PET Methode, sondern in das Orchitop Scoop (Affiliate-Link*) topfen!
Der beste Zeitpunkt um eine Catasetum umzutopfen ist der frühe Frühling. Man wählt dazu einen Zeitpunkt an dem sich der Neutrieb bereits zeigt, aber möglichst noch keine Wurzeln schiebt, da die jungen Wurzeln dieser Gattung extrem empfindlich sind!
Natürlich kann man die Pflanze schon vorher umtopfen, aber wenn man auf den jungen Trieb wartet, kann man gleich beim Topfen abschätzen, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird, was sich bei der schnell größer werdenden Bulbe als nützlich erweisen kann.
Kein Tauchbad vor dem Umtopfen
Im Gegensatz zu anderen Orchideen tauche ich Catasetum vor dem Umpflanzen nicht. Die alten Wurzeln sind zwar nicht komplett abgestorben, wie man oft lesen kann, aber sie haben doch viel von ihrer Funktion verloren und müssen deswegen nicht großartig geschützt werden. Aber guckt euch nur an, wie viele das geworden sind, in nur knapp vier Monaten des aktiven Wachstums!
Ich habe die Wurzeln ausgeputzt und um etwa zwei Drittel gestutzt. Natürlich könnte man sie auch ganz entfernen, doch ich lasse immer einen Rest zurück, nicht zuletzt, um die Pflanze zu fixieren und den empfindlichen Neutrieb vor dem Wackeln zu schützen.
Günstige Rinde reicht aus
Als Substrat nehme ich mittelgrobe Pinienrinde. Einige werden vielleicht bemerken, dass es sich hier nicht um die allerbeste Qualität handelt. Das ist richtig! Tatsächlich benutze ich für Catasetum das billigste Material, nämlich Beetabdeckung.
Bei Phalaenopsis und anderen achten wir auf hochwertige Rinde, die wenig Feinanteile, wenig Staub enthält. Alles, was Feuchtigkeit zu lange speichern könnte. Das ist der Catasetum egal! Sie mag es dauerfeucht, sie mag verrottendes Material. Also warum teure Rinde kaufen?
Lebendes Sphagnum-Moos als Feuchtigkeitsboost
Als zweite Zutat nehme ich lebendes Sphagnum. Das mag hier nicht besonders lebendig aussehen. Doch mit genügend Licht und regelmäßigen Wassergaben könnte hieraus im Gegensatz zu getrocknetem Moos wieder ein lebendig grüner Teppich wachsen.
Die im Moos enthaltene Feuchtigkeit wird außerdem von den nicht ganz inaktiven Wurzeln aufgenommen und gibt der Pflanze einen kleinen Anschub für das letzte Stück, bevor die neuen Wurzeln übernehmen.
Nach dem Topfen folgt die Ruhe
Ich schichte die beiden Medien im Verhältnis 2:1, wobei die Rindenstücke den grösseren Teil ausmachen und für ein Mindestmaß an Luft im Topf sorgen. So kommt der Topf jetzt in mein Fenster, und zwar weiter oben ins Regal, wo er mir nicht im Weg steht.
Denn so kann ich die Pflanze ganz sich selbst überlassen. Jede Art von Bewegung wäre jetzt eher störend. Aus vielen Quellen kann man lesen, dass die Wurzeln etwa vier bis fünf Zentimeter lang sein sollten, bevor man zum ersten Mal wässert.
Meine Catasetum müssen etwas mehr ertragen, denn ich warte, bis die ersten Wurzeln den Topfboden erreichen. So kann es schon mal Juni werden, bevor die neue Saison startet. Aber genau so leben diese wunderbaren Pflanzen am Naturstandort Südamerika auch.
Wenn Ihr Lust auf mehr Infos zu dieser faszinierenden Orchideengattung, genau wie auf Pflegeanleitungen und Blütenfotos habt, besucht mich gern bei meinen “Orchideen am Fenster” auf YouTube!
Herzlichen Dank liebe Simone für diesen wunderbaren Gastbeitrag und deine tollen Einblicke in die Catasetum-Kultur und speziell das Umtopfen mit Neutrieb!
Copyright für alle Fotos in diesem Beitrag: Simone Täubig / Orchideen am Fenster
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