Pleionen: Orchideen im Kühlschrank

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Die Engländer lieben sie, doch in Deutschland sind sie immer noch recht unbekannt: die Pleionen (Nein, nicht die Sterne, sondern Orchideen 😊). Warum es sich lohnt, sich mit diesen farbenprächtigen und großblühenden Orchideen zu befassen, erfährst Du in diesem Beitrag von Cristine Keidel.

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Kleine Pflanzen mit lustigen Namen und riesigen Blüten

Das Erste, was an Pleionen auffällt, sind ihre im Vergleich zum Habitus schon fast unverschämt großen Blüten: Man sieht im Substrat einen grünen „Bobbel“ mit einem dünnen Stängel und daran hängt – wie eine Laterne – die Blüte. Sie ähnelt denen von Cattleyas und steht ihnen auch in Größe und Farbenpracht nicht nach. Es gibt sie in Weiß, Gelb, Pink, Rosa und auch mehrfarbig. Die meisten bringen ihre Blüte zwischen Februar und April hervor, es gibt aber auch frühere, wie den Weihnachtsblüher Pleione Wharfdale Pinewarbler.

Pleione Wharfdale Pinewarbler. Copyright: Cristine Keidel

An die lustigen Namen kannst du dich auch gleich gewöhnen: Die Züchter scheinen einen gewissen Ehrgeiz zu haben, witzige Namen für Ihre Kreationen zu finden. So gibt es eine Pleione Zeus Weinstein oder eine Pleione Ueli Wackernagel „Perl“. Diese beiden Sorten wurden von Herrn Pinkepank registriert – auch ein lustiger Name.

In England gibt es die meisten engagierten Pleione-Züchter. Hier sind diese Orchideen weit verbreitet und es gibt große Pleione-Ausstellungen. Die Engländer nennen sie liebevoll „Windowsill-Orchids“. Das kommt daher, weil sie zu Zeiten der Doppelglasfenster gerne zwischen den Scheiben gehalten wurden. Hier war es kühl genug, aber frostsicher, so, wie diese Pflanzen es lieben.

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Pleione Ueli Wackernagel „Perl“. Copyright: Cristine Keidel

Pleionen – Haltung in drei Stadien

Ursprünglich kommen Pleionen aus dem Himalaya. Über das Jahr durchleben sie drei Haltungsperioden, sind aber sehr genügsam und pflegeleicht.

  1. Blühperiode
    Im Winter, also ab Januar oder Februar, wenn die ersten Triebe zu sehen sind, pflanzt man die Bulben in kleine Töpfe. Sie mögen es nicht zu warm und stehen gerne im ungeheizten Schlafzimmer oder Hausflur. Es wird nicht gegossen, das Substrat sollte etwa bügelfeucht sein. Der Stängel entwickelt sich und bald schon erscheint eine Knospe, die nach wenigen Tagen aufgeht. Herrlich! Die Blütezeit beträgt etwa 3 Wochen pro Blüte.
  2. Wachstumsperiode
    Nach dem Verblühen wächst aus dem Blütenstängel ein Blatt und es bilden sich Wurzeln. Ab jetzt wird gegossen, am besten täglich. Anfang Mai sucht man der Pleione ein schattiges Plätzchen auf dem Balkon oder im Garten. Der alte Bulbe verschrumpelt allmählich und es entsteht mindestens ein neuer. Pleionen vermehren sich gerne vegetativ durch die Bildung von mehreren Bulben und Bulbillen. Letztere sind sehr kleine Bulben, die sich mit Brutzwiebeln vergleichen lassen. Wenn man die alle aufzieht, gewinnt man nach ein paar Jahren aus nur einer Bulbe einen ganzen Korb voller Pleionen.
  3. Ruheperiode
    Im Oktober werden die Blätter erst gelb, dann braun und fallen schließlich ab. Das Gießen wird komplett eingestellt und das Substrat trocknet ein. Zurück bleiben Bulben und Bulbillen, die nun trocken, kühl und frostfrei überwintern müssen. Das kann im Keller oder einer Garage sein, man kann sie aber auch ausgraben, in eine Papiertüte stecken und im Gemüsefach des Kühlschranks überwintern.

Ab Januar wird dann regelmäßig geschaut, wann sich die neuen Triebe zeigen und das Ganze beginnt von vorn.

Pleione Riah Shan. Copyright: Cristine Keidel

Sonderform: Herbstblüher

Von den etwa 22 Unterarten der Pleione gibt es einige wenige, die im Herbst blühen, wie zum Beispiel Pleione maculata oder Pleione praecox. Je nachdem, wieviel Erbgut davon in einer Hybride steckt, kann die Blütezeit vorgezogen werden. So blüht die bereits oben erwähnte Pleione Wharfdale Pinewarbler bereits im Dezember, die Pleione Riah Shan Ende Januar und Pleione Eiger Anfang Februar. Wer sich geschickt mit verschiedenen Hybriden eindeckt, kann eine durchgehende Blütezeit von Oktober bis Mai genießen.

Pleione Zeus Weinstein. Copyright: Cristine Keidel

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Hallo, ich bin Crissy, die Gründerin von Crissy’s Orchideen. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Pleionen und habe inzwischen eine Sammlung mit rund 50 verschiedenen Sorten aufgebaut. Auf meiner Website findest Du tiefergehende Informationen über die Haltung und Pflege von Pleionen. Zwischen November und März kannst du diese Pflanzen in meinem Onlineshop erwerben.

Pleionen-Winterlager. Copyright: Cristine Keidel

Vielen Dank an dich liebe Crissy für deinen wunderbar informativen Beitrag zu dieser tollen Orchideengattung. Da kriege ich gleich Lust, mir die eine oder andere Pleione zuzulegen! 🙂


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