„Ich hatte einen schwarzen Orchideendaumen“ – Interview mit Wasserkultur – Expertin Daniela

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Kennst du schon Daniela? Sie ist nicht nur erfolgreiche Gartenbloggerin, sondern hat auch die Orchidee in Wasser – Methode bekannt gemacht. Im Netz und neuerdings sogar in einem eigenen Buch (Affiliate-Link*)!

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Heute stellt sie sich und ihre erfolgreiche Orchidee in Wasser – Kultur in einem Interview vor und gibt Tipps für den Einstieg.

Für alle, die dich und deine Beiträge noch nicht kennen: Beschreibe doch einmal in drei Sätzen, was dich und Orchideen verbindet.

Aufregende Frage und gute Gelegenheit, die Orchidee einmal von dieser Seite aus zu beleuchten.

Eine Sache, die meine Mädels, wie ich meine Orchideen mittlerweile nenne, und ich gemeinsam haben, ist die Liebe zum Sommer. Die Tage könnten endlos lang hell sein, wir schätzen die Wärme und blühen auf. Die Orchideen in echt, ich sprichwörtlich.

Wir sind neugierig auf Unbekanntes und nehmen neue Situationen in die Hand, so wie die Orchideen ihre Wurzeln interessiert dem Wasser entgegenstrecken und sofort beginnen, sich selbst zu versorgen.

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Wir schätzen die Natur und unternehmen gerne einen Ausflug nach draußen in den Sommerregen. Ein erfrischender Tauchgang und im Anschluss eine gute Siesta an einem schattigen Plätzchen unter einem Baum, bis es am Ende des Tages wieder hinein geht. Herrliches Sommerfeeling!

Wie bist du auf die Idee gekommen, Orchideen statt in Substrat einfach in Wasser zu setzen?

Ich hatte einfach kein Glück mit Orchideen, oder kein Händchen oder einen schwarzen Orchideendaumen.

Was ich irgendwann so nicht mehr hinnehmen wollte. Als verspielte und experimentelle Gärtnerin habe ich begonnen, vor ihrem letzten Weg zum Kompost mit den Überresten einer herabgewirtschafteten Orchidee zu spielen.

Da kam mir ein Artikel über Wasserkultur gerade recht. Die Idee, eine Orchidee in Wasser zu setzen und sie so wieder zum Leben zu erwecken, hat mich von der ersten Sekunde an begeistert.

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Hast du das auch schon mit anderen Pflanzen probiert?

Leider ja. Ich tendiere zum Spiel, neige zum Risiko für die Sache und wollte es wissen.

Will es noch immer wissen, denn die ersten Versuche mit verschiedenen Zimmerpflanzen wie zum Beispiel einer Forellenbegonie – die arme Haut – waren nicht unbedingt von berauschendem Erfolg gekrönt.

Die Orchidee ist da deutlich kooperativer als meine anderen Testpflanzen.

Was macht Orchideen so besonders geeignet für diese Methode?

Ich bin gerade dabei, den chemischen Prozessen, die dahinterstecken, auf die Spur zu kommen. Die Tatsache jedoch, dass Orchideenwurzeln Photosynthese betreiben, dürfte einer der Gründe für den Erfolg sein.

Wenn es gelingt, den Wurzeln ein entsprechend gefälliges Ambiente zu bieten, ist das schon die halbe Blüte.

Einen weiteren Grund für die besondere Eignung von Orchideen, mit dieser Methode glücklich zu werden, sehe ich darin, dass die Transparenz des Wachstums von Vorteil ist. Ich kann jederzeit überprüfen, ob es der Orchidee wirklich gut geht.

Gesamtheitlich. Denn sind die Wurzeln gesund, geht es der Pflanze gut. Orchideen im Wasserglas haben ein bisschen einen Touch eines Aquariums, in dem sich eine faszinierende Unterwasserwelt täglich vor unseren Augen abspielt.

„Das Orchideenexperiment“ ist Danielas Buch voller Praxiserfahrung zur Orchideen-Wasserkultur. (Affiliate-Link*)

Kannst du Anfängern deine wichtigsten Tipps nennen, damit das Experiment klappt?

Sehr gerne. Nachdem ich mehr als ein Jahr mit allen möglichen Orchideen experimentiert hatte und noch lange nicht am Ende des Experiments angelangt bin, habe ich die Orchideen von vielen Seiten kennengelernt.

Für ein solches Experiment ist es von Vorteil, eine gewisse Risikobereitschaft an den Tag zu legen, neue Wege zu wagen. Denn es kann mental ganz schön fordernd sein, die Orchidee ins Wasser zu stellen.

Für mich ist es auch heute noch jedes Mal wieder eine kleine Herausforderung, obwohl ich ja weiß, dass es selbst mit blühenden Orchideen funktioniert. Dennoch, Erfolgsgarantie gibt es leider keine, spielen doch einige Faktoren mit im Spiel um die Blüten, die aus dem Wasser kommen. Und die sind variabel.

Ein wesentlicher Faktor ist Geduld. Die Pflanzen haben ihren eigenen Kopf, ihren eigenen Rhythmus und brauchen entsprechend Zeit, sich von Substrat auf Wasser umzustellen. Nicht immer sieht es gleich von Anfang an gut aus im Wasserglas.

Und wem das nicht gefällt, der kann die Orchidee einfach hinter ein paar anderen Pflanzen verstecken, solange, bis es eindeutig sichtbar bergauf geht. Abgesehen davon, dass sie manchmal erst nach 26 Jahren zu blühen geruhen.

Was ist der häufigste Anfängerfehler bei einer Orchidee in Wasser?

Ganz besonders möchte ich Anfängern ans Herz legen, im Zuge der Übersiedlung und bevor es ins Wasserbad geht, die Wurzeln nicht nur gut zu säubern und vom Substrat zu befreien, sondern auch vom Anzuchtschwamm.

Bleibt dieser dran, droht der Orchidee Gefahr und die Wurzeln im Schwamm könnten zu schimmeln beginnen. Sollte dieser Schwamm hartnäckig anhaften, was immer wieder vorkommt, heißt es dranbleiben und sich langsam, aber sicher vorarbeiten.

Ich selbst kämpfe heute noch mit den Wurzelverklebungen meiner Cattleya. Aber es hat sich bisher ausgezahlt, sie wird immer leichter und befreiter und hat in der Zwischenzeit auch schon geblüht.

Zu Beginn ein wachsames Auge und regelmäßiger Wasserwechsel gereichen der Orchidee zum Vorteil und führen langfristig zum Erfolg.

In meinem aktuellen Buch „Das Orchideen Experiment(Affiliate-Link*) habe ich alle Schritte vom ersten, noch zaghaften Versuch mit einer Phalaenopsis bis zum Ende mit elf verschiedenen Orchideenarten in Wasser beschrieben.

Ein Ende, das genaugenommen gar kein Ende ist, sondern der Anfang einer großen Liebe. Einer Leidenschaft für Orchideen!

Und zu guter Letzt: Welches ist denn deine persönliche Lieblingsorchidee und warum?

Ich liebe sie alle! Eine jede hat eine ganz besondere Ausstrahlung, sei es die Farbe ihrer Blüten, die Statur oder sogar auch die Wurzelstruktur. Wie viele Orchideenfans habe auch ich anfänglich über die wunderschönen Phalaenopsen den Einstieg in die Welt der Orchideen gefunden.

Als Geschenk, zum Geburtstag, zum Muttertag, zum Valentinstag. Immer wieder kam eine auf mich zu, hat mich verzaubert, aber eben leider nie nachhaltig. Und das war schmerzhaft.

Im Laufe meines Experiments habe ich mich dann an weitere Arten herangewagt, um zu testen, wie andere Arten auf die Wasserkur reagieren würden. In diesem Zuge hat eine der für mich bizarrsten Orchideen meinen Weg gekreuzt: eine Juwel-Orchidee.

Der Name verspricht viel und doch hatte sie nichts Liebliches an sich wie so viele ihrer Kolleginnen. Eine Pflanze wie ein düsterer Novembertag, in gedeckten Farben, braun, dunkelgrün, beige und eher unattraktiv. Damals.

Mit dunklen Blättern, die nicht immer halten, was sie versprechen, nämlich wie ein Juwel zu funkeln. Von Anfang an beschlich mich das Gefühl, es mit der vielleicht hässlichsten Orchidee der Welt zu tun zu haben.

Sie hat mich jedoch eines Besseren belehrt und sich im Lauf der Monate vom (für mich) hässlichen Entlein zu einem dauerblühenden, schillernden Schwan in meiner Sammlung entwickelt.

Eine Orchidee, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht und in meinen Augen für mich noch völlig unberechenbar ist.

Eine, die wurzelseitig mit ihren fetten Rhizomen im Unterstübchen fast mehr einem Bambus gleicht als einer Orchidee und eine, die ihre zugegebenermaßen entzückenden kleinen cremefarbenen Blüten am Blütenstiel präsentiert und nach dem Verblühen am Ende des Blütenstiels plötzlich neue Blätter entwickelt.

Eine kleine Rebellin unter den Orchideen. Heute wäre sie, so ich mich für eine einzige entscheiden müsste, meine Entdeckung, meine Lieblingsorchidee. Neben allen anderen!

DANKE !

Vielen Dank, liebe Daniela, für das super interessante und symphatische Interview. Ich habe richitg gemerkt, wie sehr du deine Orchideen liebst und wieviel Spass du an ihrer Kultur und deinen immer neuen Experimenten hast. Ich freue mich, wenn du uns weiterhin mit den neuesten Infos zur Wasserkultur versorgst.

Und ihr, liebe Leser, könnt nun eure Fragen an Daniela gerne direkt unter dem Beitrag als Kommentar hinterlassen. Daniela wird sich sicher freuen, sie euch zu beantworten!

Wenn ihr mehr von Daniela und ihrer Wasserkultur lesen wollt, schaut euch gerne die dreiteilige Beitragsserie hier auf dem Blog an.

Bis dahin!
Eure Jessica

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