Mehr Platz für Orchideen ganz ohne Fensterbank

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Alle, die Orchideen sammeln, kommen irgendwann an den Punkt: Der Platz auf der Fensterbank wird knapp. Statt an dieser Stelle aber aufzuhören, neue Orchideen anzuschaffen, wird nach kreativen Lösungen gesucht, die eine oder andere Orchidee mehr unterzubringen.

Kommt dir das bekannt vor? Mir auch! Ich stand im Laufe dieses Jahres irgendwann vor dem Problem, dass ich bereits zu viele neue Orchideen bei mir hatte einziehen lassen und manchen von ihnen keine idealen Bedingungen mehr bieten konnte, da sie schlichtweg zu weit weg von der nächsten Lichtquelle standen. Eine Lösung für dieses Problem musste dringend her.

Einfache Metallgitter als Orchideendomizil

Gedankenverloren schaute ich mich eines Tages in unserem WC um. Mir stach beim Blick in den Spiegel die leere gekachelte Wand hinter mir ins Auge. Wäre diese Wand nicht viel schicker, wenn ein paar Orchideen an ihr hängen würden? Volltreffer! Ich hatte den idealen Ort gefunden, um mein Platzproblem (zumindest temporär, aber dazu weiter unten mehr) zu lösen.

Im Baumarkt besorgte ich mir zwei einfache Metallspaliere mit den Maßen 150 cm x 45 cm aus kunststoffverziertem Metall, die sonst gerne im Garten als Rankhilfen und zum Begrünen von Wänden genommen werden. Die sind zum einen günstig, zum anderen in Weiß recht dezent und drittens schnell und einfach montiert.

Die richtige Beleuchtung muss her

Die Metallgitter waren allerdings nur die halbe Miete. Denn der Raum, in dem ich sie angebracht habe, ist fensterlos und somit komplett vom Tageslicht abgeschnitten. Eine ordentliche Beleuchtung war also unumgänglich.

Nach längerer Recherche und dem Austausch mit anderen Orchideenfans entschied ich mich für zwei SANlight FLEX II LED mit 25W (Werbung ohne Auftrag). Zum einen wegen ihrer guten Leistung, zum anderen wegen eines für meine Wandfläche optimalen Abstrahl- oder Ausleuchtwinkels.

Zwei SANlight FLEX für ein HalLICHTlujah

Zunächst hing eine davon übergangsweise direkt über dem Gitter. Um die Lichtausbeute deutlich zu verbessern, haben wir (ich hatte und habe bei diesem Projekt tatkräftige Unterstützung, danke an dieser Stelle!) sie dann beide zusammen auf eine weiß lasierte Holzlatte montiert und in etwa 70 bis 80 Zentimeter Abstand zu den Pflanzen direkt unter der Decke montiert.

Die beiden Leuchtstoffröhren beleuchten nun die gesamten nebeneinander hängenden Gitter von der oberen bis zur unteren Kante. Gleichzeitig wird noch ein Brett links daneben beleuchtet, auf dem ebenfalls einige Orchidee stehen. Kleiner Spoiler: Das Brett wird bald ebenfalls durch ein Metallgitter ersetzt, um noch mehr Platz zu schaffen.

Zwei SANlight FLEX bringen ausreichend Licht.
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Lichtmessung zeigt gute Werte

Das Licht sah optisch gut und ausreichend hell aus. Aber nachmessen ist besser. Also schnappte ich mir mein Luxmeter (Affiliate-Link*) und prüfte die Lichtintensität auf den einzelnen Etagen und den verschiedenen Ecken des Gitters.

Ergebnis: Ganz unten liegen die Messwerte um die 1.000 Lux, ganz oben geht es bis zu 6.000 Lux hoch. Und auf dem Brett messe ich Werte zwischen 3.000 und 5.000 Lux.

Natürlich ist der Lux-Wert nicht die einzige Komponente,auf die es ankommt. Neben weiteren spielt auch die Dauer der Beleuchtung eine Rolle. Ich lasse die Lampen per Automatik morgens um 7 Uhr angehen, abends um 19 Uhr werden sie dann automatisch wieder abgeschaltet. Die Pflanzen bekommen also jeden Tag 12 Stunden bestes Pflanzenlicht.

Ist eine dritte Lampe nötig?

Die Frage stellte ich mir nach der Messung, da ich die Messwerte unten nicht ganz optimal finde. Ich habe es jetzt erst einmal so gelöst, dass ich die besonders lichthungrigen Orchideen wie meine vielen Phalaenopsis tetraspis-Varianten ganz nach oben gehängt habe und weiter unten die eher etwas weniger lichthungrigen wie etwa meine wenigen verbliebenen Frauenschuhe hängen.

Ich werde nun erst einmal beobachten, wie sich die Orchideen in dieser Konstellation so machen. Aktuell beobachte ich auf jeden Fall, dass ganz viele neue Blütentriebe gebastelt und alte Blütentriebe reaktiviert werden. Ganz so schlecht scheint es also den meisten Orchideen nicht zu gefallen.

Auf längere Sicht kann ich mir aber sehr gut vorstellen, eine dritte Leuchtstoffröhre zusätzlich in Betrieb zu nehmen, um die Lichtausbeute für alle Orchideen weiter zu verbessern (und noch mehr schöne Blüten als Belohnung zu bekommen).

Noch mehr Platz

Nachdem es im WC so gut geklappt hat, habe ich das Projekt Metallgitter nun diese Woche erstmals auch auf einen weiteren Raum in der Wohnung übertragen. Seit ein paar Tagen hängt ein weiteres, jedoch deutlich schmaleres Gitter an der Wand direkt neben einem bodentiefen Fenster im Wohn-/Esszimmer.

Das Fenster hat ab März für ein paar Stunden am Vormittag und Mittag direkte Sonne. Mal schauen, ob und wie ich schattieren muss. Ich habe euch am Abend nach dem Aufhängen einen schnellen Schnappschuss vom neuen Gitter gemacht:

Gitter im Esszimmer mit Orchideen

Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass das Gitter mittlerweile nicht mehr so leer ist wie auf dem Foto. Ganze 16 Orchideen haben daran ihren Platz gefunden. Das macht pro Etage drei Pflanzen, die ich mit kleinen S-Haken (Affialiate-Link*) an den Sprossen angehängt habe.

Anders als im WC gibt es hier kein zusätzliches Pflanzenlicht. Ich hoffe deshalb, dass bald mal wieder die Sonne rauskommt. Hier in Hamburg herrscht seit Tagen grau-wolkiges Nieselwetter. Nicht ganz optimal für lichthungrige Pflanzen.

Fazit

Die Lösung, mit einem Metallgitter an der Wand Platz für neue Orchideen zu schaffen, hat sich bei mir bisher in den letzten Monaten bewährt und wird daher weiter ausgebaut. Im Wohn-/Esszimmer hängt auch schon ein weiteres großes Gitter, allerdings an einer Wand so weit weg vom Fenster, dass ich dort erst noch Licht installieren muss, bevor Orchideen an das Gitter umziehen können.

Zuerst werde ich aber das Brett im WC durch ein Gitter ersetzen (das steht gerade schon startklar neben mir, ich habe es zusammen mit dem schmalen Gitter für das Wohn-/Esszimmer bestellt). Dadurch sollte auch noch einmal echt viel Platz für neue oder größere werdende Orchideen frei werden.

Ich bin selbst gespannt, wie meine Orchideenreise weitergeht und nehme euch sehr gerne und ausführlich hier auf meinem Blog und auf meinen Social-Media-Kanälen mit.

Über Kommentare von euch freue ich mich ebenfalls sehr. Auch Fragen sind jederzeit herzlich willkommen.

Viele Grüße und wir lesen uns!
Jessica

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