Orchideen im Frühling – Praktische Tipps & Tricks zur Pflege

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Die Tage werden langsam länger und schon bald werden die Minustemperaturen dieses Winters Geschichte sein. Auch unsere Orchideen sehnen das Mehr an Licht und die Wärme in den Monaten März, April und Mai herbei. Deshalb ist jetzt die ideale Zeit, sie fit für den Frühling zu machen. Hierfür gebe ich dir in diesem Beitrag wertvolle Anregungen und Tipps.

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Wurzelpflege und frisches Substrat

Wenn der Frühling an die Türe klopft haben die meisten Orchideen ihre Hauptblütezeit bereits hinter sich. Sie stellen sich nun auf eine Zeit des Blatt- und Wurzelwachstums ein. Ideal, um ihnen frisches Substrat zu gönnen und bei dieser Gelegenheit auch gleich nach den Wurzeln zu schauen.

Habt ihr eure Orchideen innerhalb der letzten beiden Jahre bereits in frisches Substrat umgetopft, so könnt ihr diesen Schritt auch überspringen. Aber einmal nach den Wurzeln zu sehen kann trotzdem nicht schaden.

Hebt die Orchidee samt Wurzeln dazu vorsichtig aus ihrem Substrat. Entdeckt ihr vertrocknete oder auch matschige, abgestorbene Wurzeln, so schneidet diese einfach mit einer spitzen Schere oder einem Messer ab. So hat die Orchidee wieder mehr Raum, um frische, intakte Wurzeln zu bilden.

Wie ihr eure Orchidee Schritt für Schritt umtopft, könnt ihr in meiner Umtopfanleitung nachlesen. Sind alle defekten Wurzeln entfernt und die Orchidee sitzt in frischem oder auch ihrem noch nicht allzu alten Substrat, kann sie mit dem Wurzelwachstum starten.

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Alte Blütentriebe entfernen

Viele Orchideen haben im Frühjahr ihre Hauptblütezeit bereits hinter sich. Daher bietet es sich jetzt an, die alten Blütentriebe zu entfernen. Also alles was braun und vertrocknet ist und keine Miete zahlt so weit wie möglich unten am Stamm abschneiden und entsorgen.

So sieht die Orchidee nicht nur gleich viel schöner aus, sondern sie hat auch Platz, um neue Blütentriebe zu bilden und wachsen zu lassen. Aber Achtung: Revolverblüher wie beispielsweise der Frauenschuh Paphiopedilum Pinocchio blühen an einem Blütentrieb immer weiter. Diesen Blütentrieb also bitte nicht einfach abschneiden!

Den Blättern eine Frischekur gönnen

Auch die Blätter genießen im Frühjahr eine Schönheitsbehandlung ganz besonders. Denn wenn sie von Staub, Kalkresten und ähnlichen Verschmutzungen befreit werden, können sie das Licht der länger werdenden Tage besonders gut für ihren Energiestoffwechsel nutzen.

Wer viele Orchideen hat, kann sie einfach alle zusammen in die Badewanne stellen und mit lauwarmem Wasser und einem nicht zu hart eingestellten Duschstrahl abbrausen. Hinterher aber bitte darauf achten, dass kein Wasser in den Blattachseln, also den Stellen, an denen die Blätter am Stamm anliegen, zurückbleibt. Denn das kann sonst schnell zu Stammfäule und zum Absterben der Pflanzen führen.

Eine andere Variante ist es, die Blätter der Orchideen einzeln mit einem feuchten Lappen abzuwischen, bis Staub und Dreck entfernt sind. So kommt die frische, grüne Farbe der Blätter auch wieder richtig schön zur Geltung. Natürlich sollte man die Blätter nicht nur im Frühjahr auf diese Weise verwöhnen, aber jetzt ist es besonders wichtig.

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Wassergaben und Dünger im Frühling anpassen

Mehr Licht und höhere Temperaturen, dazu die große Menge an Energie, die die Pflanzen für neue Blätter und Wurzeln aufwenden – das alles hat Einfluss auf den Wasserbedarf. Dieser steigt tendenziell im Laufe des Jahres an. Es ist aber nicht ratsam, einfach pauschal öfter Wasser zu geben bzw. die Orchideen pauschal öfter zu tauchen.

Ich empfehle, um den Wasserbedarf zu überprüfen, die Orchidee in ihrem Plastikübertopf kurz anzuheben. Ist sie ganz leicht und die Wurzeln bei Phalaenopsis-Orchideen silbrig, ist es Zeit für das nächste Wurzelwasserbad. Ist noch Restfeuchte im Topf kann man noch ein paar Tage mit dem Wässern warten.

Für ihr Wachstum braucht die Orchidee ausserdem ausreichend Nähr- und Mineralstoffe, die sie aus Dünger bezieht. Generell brauchen Orchideen jedoch im Vergleich zu anderen Pflanzen deutlich geringere Mengen an Dünger. Man sollte daher unbedingt speziellen Orchideendünger verwenden und diesen niedrig dosieren, um eine Überdüngung zu vermeiden. Im Frühjahr kann man aber durchaus wieder zu jeder Wassergabe kleine Mengen Dünger dazu geben. Ausnahme: Frisch umgetopfte Orchideen. Da Orchideensubstrat meist vorgedüngt ist empfiehlt es sich hier, mit dem nächsten Düngen mindestens vier Wochen zu warten.

Den Sonnenschutz optimieren

Etwa ab Anfang bis Mitte März wird es riskant für Orchideen auf der Fensterbank. Denn die Sonne hat nun schon wieder eine immense Kraft. Kaum hat man einmal nicht aufgepasst, ist er auch schon da, der Sonnenbrand auf Orchideenblättern. Generell sollten Orchideen also ab dem Frühjahr auf keinen Fall mehr der direkten Mittagssonne ausgesetzt werden. Morgen- und Abendsonne werden oft gut vertragen.

Erste Anzeichne für Zuviel Sonnenlicht sind gelblich werdende Blätter. Wenn man hier schnell einschreitet und die Pflanzen vor der Sonne schützt –Ideen hierzu findet ihr in meinem Beitrag zum Thema Sonnenbrand – kriegen die Blätter ihre grüne Farbe meist vollständig wieder. Ist ein Blatt allerdings einmal richtig verbrannt, so wird sich das betroffene Gewebe nicht wieder erholen und bis zum Absterben des Blattes bleiben unschöne Flecken zurück.

Generell also der Tipp: Südfenster für Orchideen ab dem Frühjahr meiden oder aber gut schattieren. An Ost- und Westfenstern wird die frühe Morgen- und die späte Abendsonne meist gut vertragen. Nordfenster sind fast immer zu dunkel und daher für Orchideen ganzjährig eher ungeeignet.

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Auf ein gutes Orchideenjahr

Das waren meine Tipps für den Start in den Frühling. Ich wünsche euch viel Spaß beim „Frühjahrsputz“ eurer Orchideen und vor allem ein tolles Orchideenjahr mit vielen schönen, bunten Blüten! Weitere Anregungen zum Thema könnt ihr gerne als Kommentar unter den Beitrag posten.

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4 Kommentare

  1. Bekämpfung der Weißen Fliege:

    Die Weibchen der Weißen Fliege legen bis 300 Eier ab und so können sich 4 bis 5 Generationen entwickeln. An der Blattoberseite und an den Früchten entsteht durch Ausscheidungen, ein klebriger Honigtau auf dem sich Rußtaupilze ansiedeln können. Die Bekämpfung sollte in der frühen Morgendämmerung oder in der späten Abenddämmerung, wenn’s fast dunkel ist, da bleiben sie sitzen und können somit erfolgreich bekämpft werden. Die Pflanzen sollten an Blattunterseite sowie Oberseite lückenlos mit geeigneten Mittel benetzt werden. Verwenden Sie Ölhaltige Spritzmittel damit werden die Eier überdeckt. Befallen werden alle Kohlgewächse, Kreuzblütler, Radieschen, Rettich und Wildkräuter z.B. Vogelmiere, Franzosenkraut, Milchdistel. Nehmen Sie Bio-Mittel z.B. Neudosan A F, Schädlingsfrei Hortex., Naturen BIO Schädlingsfrei, Spruzit Schädlingsfrei, zur Bekämpfung. Die Wirkungsweise von BIO Schädlingsfrei (Rapsöl) basiert auf einer Abkapselung der Schädlinge und ihrer Eier. Wird von mir seit etwa 25 Jahren angewand

  2. Hallo Jessica, vielen Dank für Ihre guten Anregungen. Jetzt habe ich allerdings eine Frage. vor 2 Jahren hatte ich bei meinem Frauenschuh den Blütentrieb abgeschnitten. Seither bekommt er immer wieder neue Blätter aber keine Blüten mehr.
    Was kann ich machen damit er wieder blüht ?
    Vielen Dank für Ihre Antwort und bleiben Sie gesund.

    1. Hallo und vielen Dank für deinen Kommentar.

      Weisst du zufällig, um was für einen Frauenschuh es sich genau handelt? Generell ist es so, dass viele Frauenschuhe nur aus neuen Trieben blühen. Diese wachsen in der Regel seitlich neben dem alte Trieb. Hat dein Frauenschuh neue Triebe gebildet oder ist bisher nur der alte gewachsen?! Und wie pflegst du ihn? Auf meinem Blog findest du eine Pflegeanleitung für Frauenschuhe der Gattung Paphiopedilum.

      Liebe Grüße
      Jessica

  3. Vielen Dank für die guten Tipps, ich lese sie mir immer wieder mal gerne durch.Würde auch gerne mal mehr über Catleya und schmalblättrige Orchideen lesen.

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