Orchideen im Winter – Tipps & Tricks zur Pflege

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Die Wintersonnenwende naht und mit ihr ist der Winter spätestens jetzt in vollem Gange. Auch wenn die Tage ab heute wieder Stück für Stück länger werden bieten die nächsten Wochen einige Herausforderungen bei der Orchideenpflege.

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Im Frühjahr und Sommer ist es die Sonne, die euren Orchideen schnell zur Gefahr werden kann. Die hat im Winter deutlich weniger Kraft. Sonnenbrand und Co. kommen in der dunkleren Jahreszeit der Monate Dezember, Januar und Februar nur noch selten vor.

Dafür lauern im Winter ganz andere Gefahren für die Orchideen auf der Fensterbank. Welche das sind und wie ihr eure Orchideen vor ihnen schützen könnt, das erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

1. Staunässe

Staunässe ist das ganze Jahr über eine Gefahr für eure Orchideen und deren Wurzeln, im Winter nimmt das Risiko aber deutlich zu. Der Grund: Durch die kühleren Temperaturen und das geringere Lichtangebot verbraucht die Orchidee weniger Wasser. Denn mit der Bildung neuer Blätter und Wurzeln fängt sie erst im Frühjahr wieder an. Auch ist die passive Verdunstung aus dem Topf generell geringer, so dass insgesamt weniger Wasser verbraucht wird.

Man sollte also sein Gießverhalten unbedingt an die Jahreszeit und die Witterung anpassen und nicht an starren Regeln wie „einmal in der Woche kriegen meine Orchideen Wasser“ festhalten. Ich empfehle, einfach durch Anheben der Orchidee im Topf zu prüfen, ob sie schon Wasser braucht oder man noch etwas mit dem Wässern warten kann. Ist der Topf sehr leicht und die Wurzeln bei Phalaenopsis silbrig, ist es Zeit für den nächsten Tauchgang. Ist noch Restfeuchtigkeit im Topf enthalten – lieber warten bis die Orchidee wirklich völlig abgetrocknet ist.

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Sind Wurzeln und Substrat offensichtlich noch feucht kann das nächste Wässern noch eine Weile warten.

2. Zu wenig Licht

Die Winter sind in unseren Breitengraden mitunter recht düster. Die durch die Stellung von Erde zu Sonne eh schon geringere Lichteinstrahlung wird durch trübe, neblige Wintertage noch weiter reduziert. Da die Orchideen, die wir auf der Fensterbank kultivieren, überwiegend aus tropischen und subtropischen Gefilden stammen, sind sie solche Schwankungen des Lichtangebots höchstens durch zeitweise Beschattung durch Bäume gewöhnt.

Man sollte daher dafür sorgen, dass die Orchideen im Winter am möglichst lichtreichsten Fenster des Hauses oder der Wohnung stehen. Direkte Sonne wird im Winter meist sehr gut und ohne Probleme (z.B. Sonnenbrand) vertragen. Ab Anfang März sollte man mit der direkten Sonne zwar wieder aufpassen, aber bis dahin ist es ja noch eine Weile hin.

Wenn es gar nicht anders geht kann man auch künstliche Pflanzenlichtquellen installieren und den Orchideen mittels Leuchtstoffröhren die benötigte Lichtmenge schenken. Das muss man ganz einfach testen und Wachstum und Blühfreudigkeit seiner Orchideen beobachten. Tut sich wenig bis nichts könnte Lichtmangel ein Faktor sein, den es zu beheben gilt.

3. Trockene Heizungsluft

Ein weiterer Feind der meisten Orchideen ist die Heizung. Denn durch sie kann die Luftfeuchtigkeit im Raum deutlich unter angenehme Werte sinken. Für Mensch und Orchidee sind Werte um die 60 % relative Luftfeuchte noch angenehm. In beheizten Räumen kann der Wert aber schnell unter 50 oder sogar 40 % fallen. Das muss sich nicht unbedingt direkt negativ auf die Orchidee auswirken, die wenigsten werden sofort ihren Dienst quittieren und eingehen. Es kann aber schon sein, dass es beispielsweise zu Knospenfall kommt.

Um die Orchidee zu einem möglichst guten Wachstum und zu einer reichen Blüte anzuregen schadet es nicht, die Luftfeuchte zu optimieren. Dies kann man beispielsweise tun, indem man öfter mal Wäsche im Orchideenzimmer trocknet. Für wen das keine Option ist oder wer die Luftfeuchte direkt bei den Orchideen dauerhaft erhöhen möchte, der kann Schalen mit Wasser zwischen die Orchideen oder noch besser, die Orchideen selbst auf Fensterbankschalen stellen.

Das sind Schalen mit Gittern oben drauf, in die man Wasser füllen kann, welches dann langsam nach oben zu den Orchideen verdunstet. Eine sehr effektive Methode, mit der man die Luftfeuchte lokal rund um die Orchideen sehr gut erhöhen kann.

Fensterbankschalen helfen dabei, die Luftfeuchte für die Orchideen zu erhöhen.

4. Kälteschock durch Zugluft

Eine weitere Gefahr lauert von draußen und kann eindringen, sobald Fenster zum Lüften geöffnet werden. Im Winter die Wohnung zu lüften ist wichtig, keine Frage. Bekommt eine Orchidee aber die direkte, eiskalte Zugluft mit, so kann ihr mit einem Schlag die Lust am Blühen vergehen. Es ist schon vorgekommen, dass eine Orchidee nach einmaliger Belastung durch Zugluft ihre kompletten Blüten auf einmal abgeworfen hat. Auch Blütenknospen sind gegenüber Kälte oft sehr empfindlich.

Beim Orchideenkauf im Winter sollte man daher die Orchidee immer sehr gut einpacken, bevor man mit ihr aus dem Geschäft nach draußen geht. Und sich nur möglichst kurz mit ihr draußen aufhalten. Zuhause muss man schauen, wie man das Lüften hinkriegt, ohne die Orchidee der kalten Luft direkt und ohne Schutz auszusetzen.

Vielleicht habt ihr ein Fenster an dem keine Orchideen stehen und das trotzdem den Raum gut lüftet? Oder eine Balkontür über die ihr lüften könnt? Schaut einfach was in eurer Wohnung möglich ist und seid achtsam, damit eure Orchideen keinen Kälteschock kriegen.

Fallen euch noch weitere Gefahren für eure Orchideen im Winter ein? Und wie geht ihr mit ihnen um? Schreibt mir gerne einen Kommentar unter den Beitrag, ich bin gespannt. Und ich wünsche euch natürlich auch im Winter möglichst wenig Ärger mit euren Orchideen und möglichst viel Freude an der Kultur.

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3 Kommentare

  1. Ich habe Fünf Phalenopsis die jetzt bald blühen.freue mich sehr.

    1. Super, viel Freude damit!

  2. es war sehr aufschlussreich für mich, den ich habe nach all den jahren noch niemals eine orchidee gehabt die statt der blüte nachwuchs bekommen hat.leider
    war ich etwas voreilig und habe,einen trieb von der mutterpflanze vorzeitig abge-
    schnitten und ins wasser getahn.leider ist an beiden ableger kein wurzelwerk dran
    nur luftwurzeln.ansetze das sich daran wurzeln bilden könnten war zusehen gewesen.ich habe einen ableger an der mutterpflanze dran gelassen und andere in mein zimmer genommen.sie ist nicht den direkten licht ausgesetzt und der zugluft, den in meinem zimmer sind auch seulenkaktänen die kaum gegossen werden und mein zimmer wird nie beheitzt.

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